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Prävention des ischämischen Schlaganfalls im Alter
Der Schlaganfall ist eine der Hauptursachen für bleibende Behinderung und Tod; das Risiko steigt mit dem Alter. Der Primär- und Sekundärprävention kommt eine hohe Priorität zu. Die Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Hyperlipidämie ist neben der Optimierung von Lebensstil und Ernährung ebenso bedeutend wie die Antikoagulation bei Vorhofflimmern. In der Rezidivprophylaxe spielen Thrombozytenfunktionshemmer eine Rolle, Karotisoperation oder Stenting kommen bei ausgewählten Individuen zum Einsatz. Für alte Menschen gibt es nur geringe Studienevidenz; eine individualisierte Therapieplanung berücksichtigt funktionellen Status und Komorbiditäten.
Immunglobulin-A-Vaskulitis (IgAV)
Die Immunglobulin-A-Vaskulitis (IgAV) ist eine immunkomplexvermittelte Vaskulitis, die sich durch Ig(Immunglobulin)A1-dominante Immunablagerungen in den kleinen Gefäßen auszeichnet. Sie ist die häufigste systemische Vaskulitis im Kindesalter mit meist unkompliziertem, selbstlimitierendem Verlauf. Erwachsene erkranken seltener, der Verlauf ist jedoch häufig komplizierter und häufiger mit einer Nierenbeteiligung verbunden. Die IgAV manifestiert sich klassischerweise an der Haut mit einer palpablen Purpura, den Gelenken, den Nieren und dem Gastrointestinaltrakt. Bei inkompletter oder untypischer Symptomatik ist eine Differenzialdiagnostik erforderlich. Diverse Trigger werden diskutiert, hierunter insbesondere Infektionen und Medikamente. Das Management orientiert sich an der Organmanifestation und der Schwere der Erkrankung. Insbesondere bei Kindern ist meist eine primär symptomorientierte und supportive Therapie ausreichend. Das Management der renalen und gastrotintestinalen Manifestation orientiert sich an Empfehlungen zu ANCA(antineutrophile zytoplasmatische Antikörper)-assoziierten Vaskulitiden und zur IgA-Nephropathie. Die Therapieoptionen umfassen Glukokortikoide und Immunsuppressiva mit unterschiedlicher und meist ungenügender Evidenz.
Modifizierte Masquelet-Plastik
Die Rekonstruktion langstreckiger Knochendefekte infolge von primär traumatischen oder sekundär infektions- oder tumorbedingten Substanzverlusten stellt nach wie vor eine chirurgische Herausforderung dar. Die Kallusdistraktion über Segmenttransport, der vaskularisierte Knochentransfer und die induzierte Membrantechnik (IMT) stellen etablierte Verfahren der Rekonstruktion dar. In den letzten Jahrzehnten erfreut sich die IMT aufgrund ihrer Praktikabilität, Reproduzierbarkeit und Zuverlässigkeit zunehmender Popularität. Gleichsam erfuhr die Originaltechnik eine Vielzahl von Modifikationen. Die Ergebnisse stellen sich als entsprechend heterogen dar. Diese Übersicht soll die wesentlichen Grundprinzipien der IMT darlegen und einen Überblick über die verschiedenen Modifikationen und ihre Komplikationen geben.
Interstitielle Lungenerkrankungen
Interstitielle Lungenparenchymerkrankungen (ILD) stellen eine heterogene Gruppe chronischer Lungenerkrankungen unterschiedlicher Ätiologie dar, die neben dem Interstitium auch den Alveolarraum und das Bronchialsystem betreffen können. Unterschieden werden idiopathische Formen, wie die idiopathische Lungenfibrose, von Formen mit bekannter Ursache (beispielsweise medikamenten- oder kollagenoseassoziierte sowie granulomatöse ILD). Gemäß der Global Burden of Disease Study zeigte sich in den letzten Jahrzehnten ein deutlicher Anstieg der Inzidenz, und in den nächsten 20 Jahren ist mit einer Verdopplung ILD-assoziierter Todesfälle zu rechnen. Therapeutisch werden prädominant „inflammatorische“ Formen immunmodulatorisch behandelt, prädominant fibrosierende Formen zumindest bei Progress antifibrotisch, in manchen Fällen werden die beiden Behandlungsstrategien kombiniert. Die Differenzialdiagnostik ist komplex, aber therapieentscheidend, sodass der multidisziplinären Falldiskussion eine relevante Bedeutung zukommt.
CAR-T-Zell-basierte Immuntherapien in der Hämatoonkologie
CAR-T-Zell-Therapien (CAR chimärer Antigenrezeptor) stellen eine moderne Säule der Immuntherapie dar und füllen eine Lücke in der Therapie rezidivierter bzw. refraktärer maligner B‑Zell- und Plasmazellerkrankungen mit beeindruckenden Ansprechraten. So wird von den pharmazeutischen Herstellern die Produktionskapazität für CAR-T-Zell-Produkte aktuell gesteigert, um den wachsenden Bedarf und die hohe Nachfrage zu decken. Die dennoch auftretenden Rezidive nach initial erfolgreicher Therapie und die noch mangelnde Wirksamkeit gegen solide Tumoren sind zentrale Herausforderungen für die CAR-T-Zell-Therapie. Mit steigender Anwendung wächst aber auch die Erfahrung bei der Erkennung und Behandlung von Therapiekomplikationen. Wir veranschaulichen die klinische Praxis, mögliche Nebenwirkungen und das adäquate Management der Patienten vor, während und nach der Therapie.
Grundlagen der Nierenpathologie für Pathologen – Teil 2
Die Nierenbiopsiediagnostik bei medizinisch indizierten Biopsien und Nierentransplantatbiopsien wird überwiegend in Zentren mit ausgebildeten Nephropathologen betrieben. Veränderungen im nichtneoplastischen Nierenparenchym bei tumorbedingten Nephrektomien, insbesondere nichtentzündliche, ischämisch und vaskulär bedingte Veränderungen oder diabetische Nephropathie, können bei Patienten mit lokalisiertem Nierenkarzinomen und gutem tumorassoziiertem Überleben prognostisch von größerer Bedeutung sein als das Tumorleiden an sich. In diesem Teil zu den Grundlagen der Nierenpathologie für Pathologen sollen die häufigsten nichtentzündlichen Nierenerkrankungen im vaskulären, glomerulären und tubulointerstitiellen Kompartiment beleuchtet werden.
Präklinische Polytraumaversorgung
Tscherne definierte erstmals 1966 das „Polytrauma“ als „mehrere gleichzeitig erlittene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination dieser Verletzungen lebensbedrohlich ist“. Diese Definition stellt das wesentliche pathophysiologische Paradigma des Polytraumas, die durch die Verletzung mehrerer Organsysteme resultierende Lebensgefahr, heraus. Die Behandlung polytraumatisierter Patienten beginnt am Unfallort. Dort können durch zielgerichtete Maßnahmen des Rettungsteams bereits wichtige lebensrettende Ersteingriffe durchgeführt und das Überleben der Patienten verbessert werden. Weltweiten Standard stellen die Konzepte Advanced Trauma Life Support und Pre Hospital Trauma Life Support (ATLS, PHTLS) dar. Da die präklinische Versorgung des Schwerstverletzten keine Routine bedeutet, sind Konzept und Notfallinterventionen regelmäßig zu trainieren. Nur so ist es möglich, in dieser zeitkritischen Situation effektiv und sicher behandeln zu können.
Speicheldrüsenkarzinome – ein aktueller Überblick
Der zweite Teil des Artikels widmet sich den molekularen Charakteristiken des epithelial-myoepithelialen Karzinoms, des polymorphen Adenokarzinoms, des myoepithelialen Karzinoms, des Basalzelladenokarzinoms sowie des Speichelgangkarzinoms. Zusätzlich werden die neu aufgekommenen Entitäten des muzinösen Adenokarzinoms, des sklerosierenden mikrozystischen Adenokarzinoms und des mikrosekretorischen Adenokarzinoms zusammengefasst. Auch bei den meisten dieser Entitäten kann der molekulare Genotyp diagnostisch sehr hilfreich sein. Eine Überexpression des Androgenrezeptors und/oder von „human epidermal growth factor receptor 2“ (HER2)/neu kann dabei im geeigneten histopathologischen Kontext nicht nur zur Diagnoseuntermauerung eines Speichelgangkarzinoms dienen, sondern potenziell auch gezielt therapeutisch angegangen werden.
Plastisch-chirurgische Rekonstruktion der unteren Extremität bei alten Patienten
Der Anteil an Patienten jenseits der 7. Lebensdekade in der Bevölkerung steigt weltweit, insbesondere in den hochentwickelten Ländern. Der Bedarf an komplexen Rekonstruktionen der unteren Extremitäten nach Trauma, Tumor oder Infektion in dieser Altersgruppe nimmt zu. Die Rekonstruktion von Weichteildefekten an der unteren Extremität sollte nach dem Prinzip der plastisch-rekonstruktiven Stufenleiter resp. des Aufzugs erfolgen, um schmerzfreies und sicheres Stehen und Gehen zu erhalten. Insbesondere beim älteren Patienten sind sorgfältige multidisziplinäre Planung, gezielte präoperative Beurteilung und Optimierung von Komorbiditäten, wie z. B. Diabetes, Mangelernährung oder pathologischen Gefäßveränderungen, sowie ein altersentsprechendes perioperatives Management erforderlich. Durch die Umsetzung dieser Prinzipien können ältere und hochbetagte Patienten ihre Mobilität und ihre Autonomie, die für eine hohe Lebensqualität entscheidend sind, beibehalten.
Prädiabetes – eine Krankheit?
Ist Prädiabetes eine Krankheit? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Zunächst gilt es, sich systematisch mit dem Begriff Prädiabetes auseinanderzusetzen. Dabei müssen folgende Aspekte berücksichtigt werden: 1. Wie wird Prädiabetes definiert? 2. Wie häufig tritt Prädiabetes in der Bevölkerung auf? 3. Ist das Risiko für bestimmte Erkrankungen bei Prädiabetes erhöht? 4. Welche Bedeutung hat Prädiabetes in der täglichen klinischen Praxis? Falls sich unter der Berücksichtigung dieser Aspekte ein klares Bild ergibt, kann man schlussfolgern, ob Prädiabetes eine Erkrankung darstellt.